02. Oktober 2024
RUBRIK: HCN
Leinen los beim Kreuzfahrtdialog: Mehr Engagement für erneuerbare Schiffskraftstoffe gefordert

Hamburg und Berlin, 24. September 2024: Beim neu etablierten Hamburger Kreuzfahrtdialog stellt sich die Kreuzfahrtwirtschaft den großen Herausforderungen der ökologischen und technischen Transformation auf dem Weg zur Klimaneutralität. Hierfür bedarf es eines rechtssicheren und wettbewerbsneutralen Rahmens. Diesen diskutierten Wirtschaftsvertreter der Kreuzfahrt- und Energiebranche mit Politik aus Bund und Land vor knapp 100 TeilnehmerInnen.

„Die Kreuzfahrtbranche hat sich beeindruckend entwickelt, insbesondere hier bei uns in Hamburg. Dieses Wachstum führt zu mehr Wertschöpfung, was gut für unsere Stadt ist. Gleichzeitig wollen wir eine nachhaltige Kreuzschifffahrt. Dafür braucht es die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinnen und Partnern sowie zukunftsweisende Rahmenbedingungen. Die Bereitstellung und Nutzung von Landstrom und alternativen Kraftstoffen spielen hierbei eine entscheidende Rolle“, so Senatorin Dr. Melanie Leonhard bei der Eröffnung des Kreuzfahrtdialogs.

Die Entscheidung der internationalen Schifffahrtsorganisation IMO, die globale Schifffahrtsbranche bis 2050 auf Netto-Null umzustellen und die Emissionen bis 2040 um 70% zu senken, schafft den Rahmen für die breite Nutzung erneuerbarer Schiffskraftstoffe. Der Weg in den klimafreundlicheren Kreuzfahrtbetrieb erfordert aber ein wachsendes Angebot von synthetischen Kraftstoffen. Entsprechend müssen Anreize und Planungssicherheit geschaffen werden.

„Die europäische Gesetzgebung bietet kaum rechtssichere Anreize für erneuerbare Schiffskraftstoffe, schafft gar Verunsicherung bei Marktteilnehmern. Unser mit globalen eFuel-Produzenten und Technologieanbietern abgestimmtes Ziel, bis Anfang der 2030er-Jahre eine fünfprozentige Beimischung von eFuels für den gesamten Verkehrssektor zu ermöglichen, ist weiterhin erreichbar.

Doch wir kämpfen mit ‚Henne-Ei-Problemen‘, die durch die EU-Regulierungen teilweise verschärft werden“, gibt Dr. Monika Griefahn, Vorstandsvorsitzende der eFuel Alliance zu Bedenken. „Lassen wir erneuerbare Kraftstoffe für alle Bereiche zu, schaffen unterstützende Maßnahmen für globale Sektoren sowie ambitionierte Quoten, können wir die benötigen Mengen zeitnah produzieren und verteilen. Aktuell sind wir davon jedoch ein gutes Stück entfernt. Doch mit Pionieren wie der Kreuzschifffahrt, ist ein wichtiger Schritt getan.“

„Die gesamte Branche investiert bis Mitte der 2030er Jahre rund 56 Milliarden Euro in den Bau von 76 neuen Schiffen. 96 Prozent dieser Aufträge werden von europäischen Werften ausgeführt. Wir sind damit maßgebender Transformations-Treiber und Vorreiter des maritimen Sektors“ betont Georg Ehrmann, Nationaler Direktor CLIA Deutschland.

Der Hamburger Kreuzfahrtdialog wurde erstmalig gemeinsam vom Branchenverband CLIA Deutschland, dem Hamburger Kreuzfahrtnetzwerk Hamburg Cruise Net sowie der eFuel Alliance durchgeführt. Das Format bringt Entscheidungsträger aus Bundes- und Landespolitik mit branchenrelevanten Wirtschaftsvertretern zusammen, fördert als Plattform den Dialog und setzt Impulse für weitere Kooperationen und Aktivitäten.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Reedereien und den Produzenten von erneuerbaren Kraftstoffen intensiviert sich. Mit der kürzlichen Co-Gründung der Clean Maritime Fuels Platform unterstützt die eFuel Alliance mit den Verbänden ECSA, dem größten europäischen Reedereiverband, dem Methanol Institute, Hydrogen Europe, Fuels Europe und EWABA, dem europäischen Dachverband für Bio- und fortgeschrittene Biokraftstoffe, die Entwicklung geeigneter Instrumente, um die Produktion von erneuerbaren Schiffskraftstoffen zu fördern.

Pressekontakt

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Julia Gelbe
T: +49 40 30051-397
gelbe@hamburgcruise.net

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